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Hallo Leute,
endlich habe ich es geschafft, meine letzte Reise zu dokumentieren. Teilweise hat es mir Spaß gemacht, manchmal war es auch fast zum Heulen, besonders mein Tagebuch und die Bilder "online" zu bringen, bereitet mir doch noch Schwierigkeiten.
Nehmt Euch Zeit, meine Reise virtuell nachzuempfinden und wenn es Euch gefällt, hoffe ich etwas davon in meinem Gästebuch wiederzufinden.
Für diesen Reisebericht besteht eine Link- Partnerschaft mit: Marokko Reiseberichte,
zu der Seite http://www.erlebe-marokko.de/Reiseberichte.htm
Auch der Film zur Reise ist fertig. Einige Einladungen zu Vorführungen, bei Internet Foren Treffs oder Motorradclubs habe ich schon. Fragt doch einfach mal, bestimmt lässt sich was machen.
Und jetzt wünsche ich Euch einen schönen Start, dreht die Heizung auf und spürt das Knirschen des Sandes zwischen den Zähnen.
Aus Gründen des webspaces bin ich gezwungen, den Bericht aufzuteilen. Deswegen hier ein Link zum Zweiten Teil von dort geht es weiter zum dritten Teil, oder wieder hierhin zurück.

Die Meerenge von Gibraltar (Quellenangabe siehe unterer Bildrand)
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22.3.
Samstag, Anfahrt
Nachmittags
kommen wir nach 2600 Km Autofahrt mit Anhänger auf dem Camping
La Casita an. (Straße Cadiz-Malaga, Ausfahrt San Roque, Km 126)
Dieser Platz ist ganzjährig geöffnet, Helmut ein
Deutscher ist für deutsche Motorradfahrer der richtige
Ansprechpartner. Die Leute kennen sich aus, wir können Auto
und Hänger für 4,50 proTag hier in einem eingezäunten
Abteil stehen lassen. Nachdem wir das Auto ausgeräumt haben und
die Zelte aufgebaut haben, gehen wir im Campingrestaurant Schnitzel
essen. Siggi hat schlechte Nachrichten Wasserrohrbruch zu Hause!
Das gibt dann noch viel Telefoniererei bis zum Schlafengehen
Unsere erste Übernachtung nach der Anfahrt mit Auto und Anhänger
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Siggi
Kam nicht aus den Puschen,hat 1 Std rumgschraubt an seinem
Gepäckträger. Gegen 10:00 Uhr kommen wir dann los, es sind
nur 25 Km bis zum Fährhafen in Algeciras. Hier hält man am
besten unter dem hässlichen Hafengebäude an und kümmert
sich 2-300 m rechts davon, bei den Reisebüros um die Tickets.
Aufpassen!!! Hier fängt die marokkanische Schlepperei schon
an, es bieten sich "Führer" an, die einen natürlich
nicht zum preiswertesten Reisebüro bringen, und natürlich
immer abkassieren. Also, unbedingt alleine gehen und Preise
vergleichen. Geld wechseln geht auch, aber Kurs 1:10 statt 1 EUR =
11,? DH. Die Überfahrt folgt unmittelbar, mit einer der jetzt
dort üblichen Catamaran Fähren. Wir wollen natürlich
heute noch so rechtzeitig durch den Zoll Bab Sebta, dass wir noch ein
gutes Stück aus Tetouan raus, der Küstenstraße nach
Oued Laou, El Jebha folgen können. Am Zoll gab es Ärger
wegen der 1100er die 2oo4 nicht ausklariert wurde. Die
Küstenstraße über Oued Laou Bou Hamed, El Jebha ist
echt der Hit Manchmal sieht es aus wie am Cap Corse. In Oued
Laou haben wir lecker Fisch gegessen direkt am Strand. In El
Jebha gibt es mehrere kleine Hotels. Wir sind im Hotel El Mamoun
eingekehrt, Welches direkt am Hafen liegt. Ein Zweibett Zimmer mit
Dusche auf dem Flur kostet 12o DH. Der Tee kostete 6 DH Auf der
strecke sind bestimmt 5 Tankstellen, die nicht in der MICHELIN Karte
zu finden sind. Nudrin, ein junger Marokkaner sprach sehr gut
englisch und vermittelte die Mopeds für die Nacht in den
Billardraum des Hotels. Laut Karte gibt es auch in El Jebha keine
Tankstelle, am Ortsausgang ist aber eine ZlZ Tankstelle.
Zwischen Tetouan und Oued Laou
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Der Hafen von El Jebha
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Der Hafen von El Jebha
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Gestartet
in Ei Jebha dann weiter nach Ketama, Targuist. Von da an gibt es eine
neue Teerstraße nach Tahar Souk. Dort an der Tankstelle haben
wir Anouar kennengelernt, er arbeitet dort mit Universitätsabschluß
im Cafe Larhrib und an der Tankstelle. Auf der Weiterfahrt hatten wir
Schwierigkeiten den Einstieg in die Piste nach Taineste zu finden,
Die Piste ist einer schönen neuen Straße gewichen. Schade
für die Piste, aber so kann man die wunderschöne Strecke
durchs Oued el Hadar nach Taza (Täsa) genießen. Beim
Abladen Vor dem Hotel Dauphine sprach uns Abdoul (Tel. 034-18-9375)
ein Mauretanier an, er konnte uns bei einer großen Sorge,
die wir hatten, weiterhelfen. Die Weiterfahrt Richtung Merhaoua und
Tizi bou Zabel wird uns auf 2400 M Höhe bringen. Laut Michelin
Karte ist dort bis Mai mit Schnee zu rechnen. Abdoul telefonierte,
laut Auskunft der Forestieres und eines Taxifahrers sollen die Pässe
aber befahrbar sein. Naja, morgen wissen wir mehr.

Wir verlassen Taza in südlicher Richtung, Nationalpark Djebel Tazzeka
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Nationalpark Djebel Tazzeka
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Imouzzer Marmoucha
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Heute
haben wir schnell unsere Straße gefunden und es geht zügig
voran: Tizi Oulmou, Tamtrouchte, Jbel Iblane mit dem Tizi bou
Zabel (Tizi = Pass). Bei Imouzzer Marmoucha ist Souk mit einem
Riesenauflauf. Auf Teerstraße geht es dann durch eine weite
Ebene noch Boulmane (Buhlmähn) Dort essen wir in einem Grill zu
Mittag, es dauert etwas, Weil Chef Agla sich erst noch mit seinem
Nachbarn prügeln muss. Dann kriegen wir unsere Brochettes und
können die Riesenportion nicht packen. Weiter geht es auf der
längsten geraden Straße die ich kenne.

Wir verlassen Taza Richtung Nationalpark Djebel Tazzeka
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Erisch bei der Arbeit, Djebel Tazzeka
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Die "große gerade" Straße zwischen Boulmane und Midelt
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Medina Midelt
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Übernachtet haben wir im Hotel Safari Atlas. Da trifft sich so unsereiner Motorradfahrer. Die Zimmer sind gut, Duschen ist auch ok. Im Hotel lernten wir den Berg-, Trekking- Führer Nordine kennen. Wir
sind mit Nordine zur Mine Aouli
gefahren. Hier haben in den 50er Jahren einmal 5000 Menschen
gearbeitet und es gab eine Eisenbahn von Midelt bis nach Oujda.
Midelt war nach Casa´ die zweite elektrifizierte Stadt in
Marokko Anfang der 50er Jahre. Nordine ist ein Netter und gar
nicht auf Abstauben aus. Er erklärt uns genau die Strecke
nach Imilchil und wo die Schwierigkeiten sind. Mit Schnee ist nicht
zu rechnen, ich habe vor Schlamm Bedenken, weil es vor kurzem viel
geregnet hat. So ein Lehm, der sich um die Räder aufwickelt auf
180 Km, muss nicht sein. Abends gehen wir bei seiner Familie Cous
Cous essen, gegen Bezahlung, weil die Restaurants keinen guten
Eindruck machen.

Cous Cous - das ist alles für uns beide - puuh
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Midelt Zentrum
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Zwischen Midelt und Aouli
Die ehemaligen Minenunterkünfte

Viele Stollen führen unter einer großen Gebirgsplatte in den Berg, die Stollen sind durch viele Querstollen miteinander verbunden, so dass die Platte nur noch auf den stehengebliebenen Säulen ruht
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. . . und so siehts drinnen aus
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Nordine und Siggi
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Souk in Midelt
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Wir starten gegen 8:00 fahren in die Stadt tanken, dann zurück bis zum Hotel Occidental, da ist der Einstieg zur Piste zum Cirque de Jaffar und nach Imilchil. Meine Info, dass es in Tounfite eine Tankstelle gibt, stimmt doch. Nordine, der sonst echt gut Bescheid weiß, wusste das nicht. Allerdings ist die ZIZ Tankstelle am anderen Ende des Ortes. In Tounfite trinken wir Cafe aux laite und lernen den Chef der "Grünen" kennen, der auch noch eine Hilfsorganisation für Hirtenjungen gegründet hat. Wie von Nordine angekündigt gab es einen Teil der Strecke die einen Flusslauf entlang führte. Fluss und Piste wechselten ständig die Seite - für mich ein Spaß - für Siggi der zweimalige Abstiegsgrund. Außer am Ego gab es aber keine Dellen und gegen 18:00 kamen wir in Imilchil an und tankten bei der Schlosserwerkstatt vom Fass wieder auf. Im Hotel Chez Bassou trafen wir noch Nilo, einen ganz harten Italiener mit einer minimal bepackten Teneree. Am Abend wurde es Sch... Kalt. Zum Glück warf Bassou im ersten Stock den Bollerofen an, wo wir gerade auf unser Cous Cous warten und Nilo mir alle Strecken zeigt, die er gefahren ist. Hut ab, da hab ich mich bis jetzt nicht hingetraut, wo der schon war - vorsichtshalber tauschten wir mal Adressen aus. . . .

Beginn der Piste am Ortsausgang von Imilchil, Einstieg ist links vom Hotel Occidental im Zentrum
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Einstieg zum Cirque de Jaffar
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Cirque de Jaffar
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Da gehts rüber . . .
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Auf dem Weg nach Imilchil, zwischendurch gibt es auch mal Teer
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Wir sind früh auf, frühstücken mit Nilo, der dann die recht schwierige Piste nach Tillouguite (Roche Cathedrale) weiterfährt, und verlassen den Ort Richtung Agoudal. Unterwegs machen wir tolle Bilder und Videos (unbemerkt) von den Leuten, bei der Frühjahrs Feldarbeit. In Agoudal nehmen wir die rechte Piste, die uns weiterführt zur Thodra Schlucht und unserem Etappenziel Tinghir. In Tinghir kehren wir im Hotel Kasbah, direkt an der Hauptstraße ein. Der Chef, ein Sahraui aus Tazarine, gibt uns ein Zimmer in einem der Lehmtürme der Kasbah - ganz oben. Zur Entschädigung wird unser ganzes Gepäck von seinen Jungs hoch getragen und wir haben direkten Zugang aufs Dach, von wo es eine tolle Aussicht und tolle Fotos gibt.
Höhe 2413 m
Hotel Kasbah in Tinerhir
Die Motorräder kommen natürlich abends ins Foyer
Innenhof vom Hotel Kasbah

Heute sind wir erst um 7:30 aufgestanden, ohne Gepäck, mit vollem Tank geht es westlich Richtung Boumalne. Wenn man von Osten nach B. reinkommt, hat man einen herrlichen Blick über das fruchtbare Dadestal, eingrünes Band zieht sich durch die kahlen Berge. Danach rechts ab, Richtung Dadesschlucht. An den Haarnadelkurven machen wir halt, und lernen ein englisches Paar kennen, welches zu Fuß unterwegs ist. Wir fahren vorbei an den tollen Mäandern, die der Dades oberhalb der Schlucht bildet. In Msmrir fängt die Piste an, die sich mehrmals gabelt. Der richtige Abzweig ist ganz unscheinbar rechts und führt dann gleich steil bergab. Welche Überraschung, als ich den Jungen widersehe, den ich 2003 an der gleichen Stelle auf meiner GS fotografiert habe. Damit war das Thema GS auch schon durch. 2/3 der Piste hat sich der Fluss einverleibt und so bleibt einem nichts anderes übrig, als im Flussbett zu fahren. War es 2003 schon nicht leicht, mit der dicken - war ich jetzt heilfroh, mit der DR satte 100 kg leichter unterwegs zu sein. Wasser floss nur stellenweise. Die Nomaden in ihren Zelten und Höhlen kamen mir noch ärmer vor. Ich musste anhalten, und ihnen etwas geben. Dafür durfte ich ein paar Fotos über das Nomadenleben machen. Der Abstieg dann wie gehabt über die aufragenden Steinplatten. Diesmal keine Kinder am Ende der Piste, die einem weismachen wollen, die Piste sei gesperrt und einen dann in die Irre schicken, wo man nur mit Fluss (Geld) Dirham wieder rauskommt. Das ist wohl der Tribut an die jetzt so schlechte Piste. Schön geschafft kommen wir in Tamtattouchte an und machen Rast, mit reichlich Wasser und Tee. Siggi hatte heute mehrere Ereignisse gleichzeitig, er hat nicht geglaubt, dass seine KLE das aushält und er selbst ist die ganze Strecke obengeblieben. An der Haltungsnote beim Stehendfahren arbeiten wir noch. Jetzt sitzen wir wieder im seeehr guten Restaurant Avenir am Place in Tinghir. Der Chef ist Jude und hat sein Handwerk in Paris gelernt.

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Boumalne Dades
Boumalne Dades
Boumalne
Dades Tal

| Dades Tal
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Dades Tal
. Dorf im Dades Tal
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Ein Neubau aus Lehm!
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Dades Schlucht. .
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Serpentinen in der Dadesschlucht
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Man muss gar nicht zum Grand Canon fahren
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Piste von der Dades- zur Thodraschlucht
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Hier war einmal eine befestigte Piste, 2003 bin ich hier noch mit der dicken GS gefahren. Im Winter 2007/2008 wurde alles fortgespült
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Wie man sieht, sieht man nichts von der Piste
| 4 x 4
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Menschen leben auch hier, und ich habe diese Leute noch nie so arm gesehen, wie nach diesem Winter
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Die haben nicht viel. Die Leute leben hier auf 2500 m Höhe - es ist also auch im Frühjahr kalt hier
| .Mehrere Generationen
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Man sieht den Leuten das harte Leben an, diese Frau ist 42 Jahre alt
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Das ist alles, was die Leute zum Wohnen haben
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Heute fahren wir die Dosenstrecke von Tinerir zu Thomas nach Ait Ouazzag. In Ait Youssef haben wir Familie Oumoula besucht. Rabha, die Mutter machte gesundheitlich einen viel besseren Eindruck als vor 5 Jahren, als wir einen Fahrtag geopfert haben und mit ihr zum Arzt nach Rich gefahren sind.
Thomas Plantage wächst und gedeiht, er sagt, seit der letzten Ernte kann er nun zum ersten Mal davon leben. Bei Thomas ist richtig was los, zwei TOYOTA Leute aus Hannover und Sahara Sepp aus HH, später noch ein Holländer aus Bonn haben sich dort eingefunden. (Thomas Friedrich: http://www.emarokko.net/thomas/ )
Fast schon obligatorisch, die Einladung am Abend bei Nomadens durch Ali (der Verwalter von Thomas Plantage) ins Zelt. Alis Familie ist seit meinem letzten Besuch um zwei Mädchen (Fatma und wir haben sie Nokia genannt und ein einige Wochen altes Baby) und einen Jungen angewachsen. Damit ist die menschliche Hälfte des Nomadenzelts auf 8 Personen angewachsen - in der anderen Hälfte leben die Tiere. Damit hat er 5 weitere Jahre der Versuchung widerstanden ins Haus einzuziehen, wo Thomas beim Bau des Hauses eine Wohnung für die Familie vorgesehen hat. Es ist wieder mal ein Abend voller Eindrücke aus einer alten, anderen Welt.
Hier geht es zum Zweiten Teil und hier zum dritten Teil und hier nach oben
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